Drehorgelspieler*innen waren seit jeher mit schleppenden Schritten «Unterwegs», während das Publikum sich tanzend vom Alltag ablenkte. Das war der Grundgedanke für das szenografische Konzept unserer Agentur. Diese beiden Lebenswelten werden in der Ausstellung durch Fusspuren einander gegenübergestellt: die schweren Schritte der einen und die Walzer-tanzenden Besucher*innen. Im Museum konnte man physisch beiden Spuren folgen. Partizipativ konnte eine Schaustellerfamilie gewonnen werden: die originalen Orgeln, Herkunftswege und Gebrauch wurden in ihren Geschichten spürbar. Ein Feature überraschte mit authentischen Lebenssituationen, die die Welt der ‘Fahrenden’ von den ‘Privaten’ unterscheidet.
Das Foyer des Museums für Musikautomaten mit drei raumfüllenden Jahrmarktsorgeln, wurde optisch und akustisch durch Jahrmarktsatmosphäre bereichert. Auditiv von einer Surround -Soundinstallation begleitet, näherte sich das Publikum von lauter werdenden Jahrmarktsklängen begleitet der Ausstellung und den eigenen Erinnerungen.
Die ältesten Drehorgelexponate wurden von Moritaten- und Bänkelsängern über Land getragen – jüngere Spieler*innen verdienten in Hinterhöfen ihren Obulus. Das Publikum bewegt sich von einer pastell-romantisch gemalten Landschaft in ein Labyrinth der Hinterhöfe.
Die Provenienzforschung zu Exponaten, Herkunft und Wanderungen kann man hinter Törchen mit Fragen entdecken.
Leistungen:
Konzept Szenographie, begleitendes partizipatives Projekt,
Konzept Audio, Entwicklung, Planung, Umsetzung.
Sonderausstellung 2023/2024
Museum für Musikautomaten
https://www.musikautomaten.ch/mma/de/home.html
Di – So 11.00 – 18.00